Marine Extremereignisse und Naturgefahren
Die dritte DAM-Forschungsmission
In keiner Region wächst die Weltbevölkerung schneller als entlang der Meeresküsten. Die hohe Besiedlungsdichte, die zunehmende Urbanisierung und die damit verbundene intensive wirtschaftliche Nutzung dieser Regionen führen zu steigenden Verwundbarkeiten. Im Zuge des menschengemachten Klimawandels werden gleichzeitig extreme Ereignisse im und am Meer, die Ökosysteme und auch uns Menschen bedrohen, immer wahrscheinlicher.
Küstengebiete und -Gesellschaften sind daher zunehmend marinen Naturgefahren von Sturm-, Flut- und Hochwasserszenarien bis zu biologisch und chemisch ausgelösten Ereignissen wie beispielsweise Massenvermehrungen potentiell toxischer Organismen oder Schadstoffbelastungen ausgesetzt. Dabei können einzelne Extremereignisse und Naturgefahren noch verstärkt werden, wenn sie gleichzeitig oder in kurzer Folge auftreten und miteinander interagieren und zu kaskadierenden weitreichenden sozioökonomischen Auswirkungen führen.
Forschung für bessere Frühwarnung und höhere Resilienz
Bei marinen Extremereignissen und Naturgefahren handelt es sich in der Regel um nicht direkt beeinflussbare Treiber bzw. ausgelöste Prozesse. Die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen und gesellschaftlich verankerten, institutionalisierten Strategien und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung oder Mechanismen der Vorsorge, wie Bewusstseinsbildung oder Frühwarnsysteme, hat daher besondere Bedeutung, um die Resilienz der Gesellschaft und der Küstenökosysteme zu erhöhen.
In der DAM-Forschungsmission mareXtreme sollen leistungsfähige Beobachtungs- und Frühwarnsysteme entwickelt werden. Auf Basis hochauflösender, ereignisbasierter, synoptischer Beobachtungsdaten und Modelle sollen künftig Eintrittswahrscheinlichkeiten und -intensitäten sowie Auswirkungen und Folgen mariner Extremereignisse und Naturgefahren in verschiedenen Szenarien quantifizierbar sein. Gleichzeitig untersuchen die Wissenschaftler:innen im partizipativen Prozess Möglichkeiten der Anpassung, der Vermeidung, des Schutzes und des Risikomanagements.
Forschungsverbünde
Thematische Schwerpunkte der Mission mareXtreme sind marine Georisiken, marine biologische Risiken und physikalisch-ozeanographische Risiken, die in vier Verbundprojekten gebündelt sind:
- ElbeXtreme untersucht die Auswirkungen physikalisch-ozeanographischer Extremereignisse auf Ökosystemleistungen im Elbe-Ästuar-Küstensystem; Koordination: Eric Achterberg, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
- METAscales erforscht Auswirkungen von und Strategien zur Anpassung an zukünftige physikalisch-ozeanografische Extremszenarien an deutschen Küsten; Koordination: Gabriel David, Technische Universität Braunschweig
- MULTI-MAREX entwickelt vor Ort verbesserte Handlungs- und Vorhersagemöglichkeiten für multiple geomarine Extremereignisse wie Seebeben und Tsunamis im Mittelmeer; Koordination: Heidrun Kopp, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung
- PrimePrevention erforscht Möglichkeiten zur Vorhersage biologischer Gefahren für das Meer zur Verhinderung sozioökonomischer Auswirkungen; Koordination: Katja Metfies, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Projektpartner
(alphabetisch)
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung
- AquaEcology GmbH & Co. KG
- Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
- Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
- Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Landesverband Bremen e.V.
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
- Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR)
- Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
- Helmholtz-Zentrum hereon GmbH
- Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ)
- Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
- Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
- Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH)
- Sea & Sun Technology GmbH (KMU)
- s.Pro sustainable projects GmbH (KMU)
- Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
- Technische Universität Hamburg
- United Nations University (UNU-EHS)
- Universität Bremen
- Universität Hamburg
- Universität Rostock
- Universität Stuttgart
- Universität zu Köln
Weitere Informationen zu marextreme:
zur News: Dritte DAM-Forschungsmission gestartet
Zur Veröffentlichung der Bekanntmachung im Bundesanzeiger
Newsletter
Immer aktuell informiert mit dem DAM-Newsletter.