Seismic Viewer at marine-data
NEWS | 20.01.2025

Einheitlicher Standard für marine Seismik-Daten

Wissenschaftler:innen der deutschen Meeresforschung einigen sich auf Veröffentlichung mariner seismischer Daten nach FAIR-Prinzipien

Ein Meilenstein für das Datenmanagement der deutschen Meeresforschung: Die führenden deutschen Meeresforschungseinrichtungen haben sich darauf verständigt, von ihnen erhobene marine Seismik-Daten unter einem einheitlichen Standard zu erfassen und zu veröffentlichen. Die Vereinbarung stellt sicher, dass Seismik-Daten, die an Bord deutscher Forschungsschiffe gesammelt und im PANGAEA-Repository veröffentlicht werden, den FAIR-Datenprinzipien entsprechen – also auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und nachnutzbar (Reusable) sind. Seismische Daten geben Aufschluss über das Erdinnere, einschließlich geologischer Schichten, tektonischer Aktivität und potenzieller Ressourcen wie Erdöl oder Erdgas, und werden mit teils aufwändigen Methoden und Geräten erhoben. Mit dem einheitlichen Veröffentlichungsstandard sind die Datensätze künftig für Wissenschaftler:innen aller Einrichtungen der Meeresforschung und darüber hinaus offen zugänglich und nutzbar.

Die Zusammenarbeit, die von der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) im Rahmen des Kernbereichs Datenmanagement und Digitalisierung geleitet und von der DataHub-Initiative des Helmholtz-Forschungsbereichs „Erde und Umwelt“ unterstützt wird, markiert einen bedeutenden Fortschritt im Management mariner Seismik-Daten. Wichtige Beiträge stammen von den norddeutschen Universitäten Kiel, Hamburg und Bremen sowie von außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Um die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Daten weiter zu verbessern, werden Seismik-Metadaten, die im Datenportal für Erd- und Umweltwissenschaften PANGAEA veröffentlicht werden, künftig semiautomatisch im Marine Data Portal – dem Datenportal der deutschen Meeresforschung marine-data.de – visualisiert. Nun in der Beta-Version verfügbar, bietet der Marine Seismic Compilation Viewer den Forschenden ein leistungsstarkes Werkzeug für den Zugriff auf und die Analyse von national und international erhobenen Seismik-Daten.

Marines Datenmanagement für nachhaltige Erforschung der Ozeane über Landesgrenzen hinweg

In der Meeresforschung werden jedes Jahr mit aufwändigen Methoden und Geräten riesige Mengen an Datensätzen erhoben: Geräte zur Langzeitbeobachtung sammeln an und unter der Wasseroberfläche eine Vielzahl an Informationen. Unterwasserroboter, Observatorien und Forschungsschiffe messen und speichern verschiedene Parameter – von der Wassertemperatur bis zu Indikatoren für Nutzung und Verschmutzung der Küsten und Meere. Da der Zugang zu den gesammelten Forschungsdaten oft schwierig und nicht klar geregelt ist, wird das Potenzial dieses wertvollen Datenschatzes derzeit nicht optimal ausgeschöpft.

Die DAM hat sich zum Ziel gesetzt, Forschungsdaten langfristig und nachhaltig für Wissenschaft und Gesellschaft zugänglich zu machen. Um transparente Wissenschaft und Innovation zu fördern, entwickelt die DAM im Bereich Datenmanagement und Digitalisierung in ihrem Forschungsdatenmanagementkonzept Standards und Prozesse, die einen offenen und einheitlichen Zugang zu dezentralen Datensätzen der deutschen Meeresforschung verbessern. Am Beispiel der marinen Seismik Daten unterstreicht die deutsche Meeresforschung erneut ihr Engagement für die Förderung offener, institutionenübergreifender Wissenschaft, die Unterstützung von Innovationen und die nachhaltige Erforschung der Ozeane.

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