Datenmanagement und Digitalisierung
Strategie für die Meeresforschung
In der Meeresforschung werden jeden Tag eine Vielzahl verschiedener Daten erhoben – von Informationen zu Wassertemperatur und Strömungsgeschwindigkeiten über Bestandszählungen von Arten bis zu Indikatoren zur Nutzung und Verschmutzung von Küsten und Meeren. Da die Datenerhebung aufwändig und kostenintensiv ist, will die DAM im Rahmen ihrer Aktivitäten dazu beitragen, diese Forschungsdaten langfristig und nachhaltig für Wissenschaft und Gesellschaft zu erhalten und nutzbar zu machen.
Die Forschungsflotte
Die deutsche Meeresforschung verfügt über eine moderne und leistungsfähige Flotte von Forschungsschiffen für vielfältige Aufgaben und Einsatzgebiete. Auch ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge, mobile Meeresboden-Bohrgeräte oder auf dem Grund verankerte Systeme zur Langzeiterfassung von Daten werden von Forschungsschiffen aus eingesetzt.
Koordiniertes Datenmanagement für die Meeresforschung
Gemeinsam mit ihren Mitgliedseinrichtungen erarbeitet die DAM ein integriertes, verlässliches und nachhaltiges Datenmanagementkonzept für die Forschungslandschaft und koordiniert einen offenen und einheitlichen Zugang nach den FAIR-Prinzipien (Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (interoperabel), Reusable (wiederverwendbar)). Dies soll in enger Abstimmung mit und ergänzend zur geplanten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) erfolgen. Im Netzwerk und engem Dialog mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und den Hochschulen unter Berücksichtigung der Mission der HelmholtzGemeinschaft entwickelt die DAM Standards, die den Zugriff auf dezentrale Datensätze und deren Nutzung erleichtern. Dabei soll eine Einbindung, aber auch Konsolidierung bestehender Repositorien und gemeinsamer Dienste und die stärkere Anbindung an nationale, europäische und internationale Plattformen erreicht werden.
Zu den Aktivitäten im Kernbereich Datenmanagement und Digitalisierung zählen insbesondere
Portal Deutsche Meeresforschung
Die DAM verbessert die Kapazität zur systematischen Datenerfassung und Datenauswertung für Schiffsexpeditionen und Observatorien und erarbeitet entsprechende Richtlinien für die Forschungslandschaft. Die meereswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft entwickeln und implementieren hierzu das Datenportal marine-data.de und Konzepte zur Verbesserung der Kapazitäten der Datenerfassung, -auswertung und -verwaltung.
projekt „Unterwegs“-Forschungsdaten
Mit dem Projekt „Unterwegs“-Forschungsdaten hat die DAM begonnen, die Datenmanagementaktivitäten ihrer schifffahrenden Mitgliedseinrichtungen in Bezug auf „Unterwegs“-Forschungsdaten zu vernetzen. Ziel des Projektes ist es, das gesamte Potential von deutschen Forschungsschiffen als mobile Messplattformen auszuschöpfen. Fest installierte Sensoren sammeln permanent wertvolle Daten, die bisher nicht systematisch auf Qualität geprüft und nachhaltig zur Verfügung gestellt werden.
Es werden nun Arbeitsabläufe in der Gemeinschaft erarbeitet und etablieret, die die Bereitstellung von qualitätskontrollierten „Unterwegs“-Daten nach den FAIR-Prinzipien sicherstellen. Parallel wird das Portal Deutsche Meeresforschung ausgebaut, um den Zugriff auf und die Visualisierung von Meeresforschungsdaten zu vereinfachen. Die DAM Geschäftsstelle koordiniert den Vernetzungs- und Abstimmungsprozess gemeinsam mit dem mittleren Management der Mitgliedseinrichtungen.
Für die DAM relevante Aktivitäten der Helmholtz-Gemeinschaft in diesem Bereich werden berücksichtigt. Die HGF ergreift bereits Maßnahmen für eine gemeinsame Daten- und Informationsinfrastruktur im Forschungsbereich Erde und Umwelt. Dabei werden die historisch getrennten Datenrepositorien der marinen, terrestrischen und Atmosphären-Forschung samt ihren Querschnittsfeldern in der Klima- und Biodiversitäts-Forschung zu einer offenen, vernetzten Informationsinfrastruktur zusammengeführt.
Datenrepositorien der Meeresforschungseinrichtungen AWI / GEOMAR / Hereon schließen sich in der MareHub-Initiative zusammen. Die DAM und die o.g. HGF Einrichtungen profitiert gegenseitig von den Entwicklungen indem die Daten- und Informationsinfrastruktur MareHub als Beitrag zur DAM gilt und die DAM komplementäre Aktivitäten für die gesamte Meeresforschungsgemeinschaft koordiniert.
Antrag „Unterwegs“-Forschungsdaten
Der erste Antrag für das Pilotprojekt “Unterwegs”-Forschungsdaten wurde im Juni 2019 bewilligt. Das Pilotprojekt lief bis Ende 2020. Die Fortsetzung des Projektes wurde für zwei weitere Jahre (2021-2022) im November 2020 bewilligt. Seit dem 01.01.2023 läuft die bewilligte zweite Phase des Projektes, die am 31.12.2025 endet.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an:
Gauvain Wiemer
Leiter der Kernbereiche “Datenmanagement und Digitalisierung” und “Koordinierung der Infrastrukturen”
Antrag “Unterwegs”-Forschungsdaten (2019-2020): pdf
Antrag “Unterwegs”-Forschungsdaten (2021-2022): pdf
Antrag “Unterwegs”-Forschungsdaten (2023-2025): pdf
Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)
Die DAM beteiligt sich am Aufbauprozess der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI): In der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur für Erdsystemforschung (NFDI4Earth) ist die DAM als wichtiger Baustein verankert. In der NFDI4Earth bildet sie ein Fallbeispiel für heterogene und interdisziplinäre Daten. Durch die Beteiligung an der NFDI4Earth-Academy setzt die DAM sich für Nachwuchswissenschaftler*innen an der Schnittstelle zwischen Erdsystemwissenschaft und Datenwissenschaft ein.
Über das Projekt “Unterwegs”-Forschungsdaten, die Berücksichtigung der HGF-Aktivitäten und die Einbindung in die NFDI werden für die Aufgaben, die der Kernbereich laut Verwaltungsvereinbarung und Satzung erfüllen soll, die Grundsteine gelegt.
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