nachhaltige Nutzung: Windradpark auf dem Ozean bei klarem Himmel und ruhiger See

Meere schützen und nachhaltig nutzen

Die zweite DAM-Forschungsmission

Logo sustainMare ©Carolin Rankin

Meere liefern Nahrung, Energie und Rohstoffe, sie sind wichtige Transportwege und touristisch beliebte Urlaubsziele. Die sogenannte „Blue Economy“ zählt zu den weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen. Jedoch schaffen Klimawandel, Verschmutzung und Übernutzung von Ökosystemen zunehmend Probleme für Küsten, Meere und Ozeane. Die Auswirkungen verschiedener Nutzungen können sich gegenseitig verstärken, hinzu kommen Plastikmüll, Munitionsaltlasten, Schad- und Nährstoffbelastung, Meeresspiegelanstieg, Erwärmung und Versauerung der Meere. Diese Effekte können zu erheblichen Veränderungen der Ökosysteme führen und gravierende ökologische und gesellschaftliche Folgen haben.

In der Forschungsmission “Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume” der Deutschen Allianz Meeresforschung untersuchen mehr als 250 Forschende in sieben Forschungsverbünden die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Nutzung und Belastung verschiedener Meeresregionen. Im Fokus steht die Frage, wie verschiedene Nutzungsinteressen – etwa Fischerei, Windkraftgewinnung oder Tourismus – mit dem wirksamen Schutz der Meere und der biologischen Vielfalt in Einklang gebracht werden können. Ziel der Forschungsmission ist, Optionen für eine nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen und Ökosystemleistungen in der deutschen Nord- und Ostsee zu entwickeln.

In der Forschungsmission arbeiten verschiedene wissenschaftliche Fachdisziplinen und Fachleute aus der Praxis eng zusammen, um Gesellschaft und Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Behörden eine wissenschaftlich fundierte Beratung und gesellschaftlich reflektierte Optionen für Nutzungs- und Schutzkonzepte zu bieten. Dabei fokussiert die Forschungsmission drei Themenbereiche:

  • Konzepte zur Verminderung der Auswirkungen menschengemachter Belastungen und Nutzungen auf marine Ökosysteme und Artenvielfalt
  • Konzepte zur Vermeidung von Meeresverschmutzung
  • modellgestützte Untersuchung zukünftiger Nutzungsszenarien und Analyse möglicher Management-Optionen.
nachhaltige Nutzung: Seesterne auf Miesmuschelbank unter Wasser
Miesmuscheln filtern das Meerwasser und haben eine ökologische Schlüsselfunktion im Meer; gleichzeitig werden sie für den menschlichen Bedarf kultiviert. Schutzkonzepte und eine nachhaltige Nutzung sollen für intakte Meeresökosysteme sorgen und Nahrungsressourcen auch für künftige Bedarfe sichern. | Bild: Dirk Schories

DAM-Forschungsmission
“Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume”

Die Forschungsmission will Nutzung und Belastung mariner Räume so analysieren und einordnen, dass eine wissenschaftlich fundierte Basis geschaffen wird für Entscheidungen von Politik, Behörden und Wirtschaft. Dabei wird ein breit angelegter transdisziplinärer Forschungsansatz gewählt. Durch die Bereitstellung konkreter Handlungsoptionen sowie die konsequente Umsetzung von Maßnahmen des Wissenstransfers und der Datenbereitstellung soll die spätere Nutzung der Ergebnisse in Politik und Gesellschaft sichergestellt werden. Damit kommt die DAM ihrem Auftrag nach, wissenschaftsbasierte Entscheidungsoptionen für einen nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und Ozeanen zu erarbeiten.

“Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume”
Kurztitel: sustainMare

Prof. Dr. Corinna Schrum
Helmholtz-Zentrum Hereon
Jens Greinert
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Sabine Horn
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Kai Hoppe (Manager)
Helmholtz-Zentrum Hereon

Projektpartner (Phase II)

(alphabetisch)

  • Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung
  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Christian-Albrechts-Universität Kiel
  • Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (Uni Leipzig)
  • GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
  • Global Climate Forum
  • Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
  • Helmholtz-Zentrum für Geoforschung
  • Helmholtz-Zentrum Hereon GmbH
  • Humboldt Universität Berlin
  • Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein
  • Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung
  • Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
  • Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
  • Max Planck Institut für Marine Mikrobiologie
  • Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie
  • Senckenberg am Meer
  • Johann Heinrich von Thünen-Institut
  • Tierärztliche Hochschule Hannover
  • Technische Universität Braunschweig
  • Technische Universität Hamburg
  • Umweltbundesamt
  • Universität Hamburg
  • Universität Osnabrück
  • Universität Rostock
  • Universität zu Köln

…sowie weitere assoziierte Partner

nachhaltige Nutzung: Krabbenfischen für die Forschung
Krabbenfischen für die Forschung | Foto: Alfred-Wegener-Institut / S. Löschke

Forschungsverbünde

Neben den beiden Pilotmissionen gehören fünf Forschungsverbünde zu der Forschungsmission, die Nutzungs- und Schutzkonflikte in Meeres- und Küstengebieten umfassend bearbeiten. Den Themenbereich 1 in unterschiedlichen Untersuchungsregionen adressieren iSEAL, SpaCeParti und CREATE. Das Projekt CONMAR adressiert den Themenbereich 2 und das Projekt CoastalFutures den Themenbereich 3.

„sustainMare umfasst sieben Forschungsverbünde. Neben den beiden Pilotprojekten MGF Nordsee und MGF Ostsee gehören CoastalFutures, CONMAR, CREATE, iSEAL und SpaCeParti zur Mission und erarbeiten umfassende Nutzungs- und Schutzkonzepte in Meeres- und Küstengebieten.

MGF Ostsee
  • Meeresschutzgebiete in der Ostsee (Doggerbank, Borkum Riffgrund, Sylter Außenriff – Östliche Deutsche Bucht)
  • Fokus: Veränderungen und Entwicklungen innerhalb der Schutzgebiete nach dem Ausschluss der mobilen grundberührenden Fischerei
MGF Nordsee
  • Meeresschutzgebiete in der Nordsee (Fehmarnbelt, Kadetrinne, Pommersche Bucht – Rönnebank)
  • Fokus: Veränderungen und Entwicklungen innerhalb der Schutzgebiete nach dem Ausschluss der mobilen grundberührenden Fischerei
CREATE
  • ausgewählte Küstenregionen in Nordsee und Ostsee
  • Reallabore in Eckernförder Bucht, Sylter Außenriff  und Borkum Riffgrund
  • Lösung von Nutzungskonflikten und nachhaltigen Schutz der Biodiversität
SpaCeParti
  • Westliche Ostsee
  • Reallabore in Stein-Wendtorf und Greifswalder Bodden
  • Strukturwandel der Küstenfischerei, nachhaltige Fischerei unter Berücksichtigung des Schutzes der Nutzungsinteressen
iSEAL
  • Nordsee Wattenmeer
  • Reallabore Nationalparks Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
  • Bewertung des Einflusses multipler Stressoren auf Biodiversität, Funktionalität und trophische Interaktionen
CONMAR
  • Nordsee und Ostsee
  • Fokus Munition; Lokal, deutsche Küstengewässer
  • Priorisierung munitionsbelasteter Gebiete, Co-Design, Co-Development und Co-Evaluation zusammen mit Stakeholdern
CoastalFutures
  • Entwicklung von ganzheitlichen Modellwerkzeugen als Managementunterstützung
  • Auswirkungen von Klimaänderungen, Nutzungen und Schutzkonzepten in der gesamten Region von Nordsee und Ostsee
  • Adressiert die Management Sektoren  Energie, Fischerei, Landwirtschaft und Sedimentmanagement
  • Etabliert Transdisziplinäre Dialogforen, gemeinsam mit Stakehholdern wird ein gemeinsames Verständnisses entwickelt
  • Entwicklung und Bewertung von Zukunftsszenarien und Schutzkonzepten zusammen mit Behörden und Stakeholdern
“Die Nutzung der Meere und Küsten wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten enorm intensivieren, auch durch Maßnahmen zur Anpassung und Vermeidung von Klimaänderung. Die Folgen dieser gesellschaftlich gewollten Entwicklung abzuschätzen und wirkungsvolle Schutzkonzepte für diese veränderten Bedingungen zu schaffen, ist unser Ziel.”
Fotos: Hereon/ S. Billerbeck und I. Frings sowie Ludwig-Franzius-Institut/ J. Teide; Bildmontage: Hereon/ S. Hartmann

Zur Veröffentlichung der Bekanntmachung

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