NEWS | 06.10.2022

Meer Zukunft – Parlamentarischer Abend in Bremen

Parlamentarischer Abend der DAM zeigt die Bedeutung vernetzter Meeresforschung für den Erhalt unserer Lebensgrundlage

Um die Meere als Lebensgrundlage der Menschen zu bewahren, müssen wir sie schützen. Aufgabe der Wissenschaft ist es, in enger Abstimmung mit der Gesellschaft Handlungswissen dafür zu generieren – als Basis für zukunftsgerichtete politische Entscheidungen. So lässt sich das Resümee des Parlamentarischen Abends zusammenfassen, zu dem die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) am 5. Oktober ins Bremer Haus Schütting geladen hatte. Unter dem Motto “Meer Zukunft” gab die DAM Vertreter:innen der Bundes- und Bremer Landespolitik, Nichtregierungs-Organisationen und weiteren Stakeholdern einen Einblick in ihre Aktivitäten und eröffnete Möglichkeiten zum Dialog.

Der Bremer Bürgermeister und Präsident des Bremer Senats, Dr. Andreas Bovenschulte eröffnete die Veranstaltung: “Die Ozeane sollten uns allen am Herzen liegen.”, erklärte er. Sie seien nicht nur Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und damit unmittelbar auch Nahrungsquelle für den Menschen. Auch das Klima werde maßgeblich von den Ozeanen reguliert. Gleichzeitig sei das Wissen um die Zusammenhänge in den Ozeanen noch unterentwickelt. “Die Politik braucht die Wissenschaft, um diese Phänomene zu verstehen und einen Faktenrahmen für politische Entscheidungen bereitzustellen.” Die DAM als “qualifizierten und international anerkannten Zusammenschluss meereswissenschaftlichen Wissens” wertete er als eine der bedeutendsten Wissenschaftsinitiativen für die Meeresforschung, die deren Sichtbarkeit und Wirksamkeit auf nationaler und internationaler Ebene steigere.

Bremen als bedeutender Standort für die DAM von Beginn an

Die Beteiligung des Bremer Bürgermeisters sowie die Anwesenheit sowie weiterer Vertreter:innen der Bundes- sowie der Bremer Landespolitik beim Parlamentarischen Abend zeigten die Bedeutung und hohe Relevanz der Meeresforschung im Land Bremen. Der Stadtstaat ist eng verwoben mit der DAM: Ihre Gründung wurde von der Bremer Politik maßgeblich vorangebracht, sechs Bremer Meeresforschungseinrichtungen sind Mitglieder der DAM.

Prof. Dr. Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen, betonte die Bedeutung der Themen Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit und -neutralität für die Universität sowie die Wissenschaft im Allgemeinen am Standort Bremen – und damit auch die Verbindung zur DAM und deren Zielen.

Vernetzte, mutige Forschung mit klarem Ziel

Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und Professorin an der Universität Bremen, erläuterte in ihrer Keynote, wie aus den DAM-Forschungsmissionen Handlungswissen für die Politik entsteht In den Missionen forschten Wissenschaftler:innen mit gesellschaftlichen Stakeholdern aus vielfältigen Disziplinen und mit unterschiedlichen Sichtweisen gemeinsam an einem klar definierten Ziel. Das beruhe auch auf Grundlagenforschung, sei aber kombiniert mit transdisziplinären Aspekten und würde derzeit nirgendwo anders gefördert. “Wir forschen jetzt viel mutiger, als wir es vor zehn Jahren getan haben – weil die Zeit drängt”, sagte sie. “Wie wir mit dem Ozean umgehen, ist relevant für die Zukunft der Menschheit.”

Die Teilnehmenden der anschließenden Podiumsdiskussion “Den Klimawandel mit dem Ozean effektiver begrenzen – was sind unsere Möglichkeiten?” gaben dieser Sicht recht. Auf dem Podium saßen Karina Würtz, Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie und Nadja Ziebarth, Leiterin des BUND-Meeresschutzbüros, Prof. Dr. Achim Kopf vom MARUM und Prof. Dr. Achim Schlüter, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung. So unterschiedlich die Perspektiven waren, in einem Punkt waren sie sich einig: Transdisziplinäre, Forschung wie sie die DAM in ihren Forschungsmissionen ermöglicht, ist erforderlich um faktenbasiertes – mit Gesellschaft und Politik abgestimmtes – Wissen bereitzustellen und so Entscheidungsprozesse zu unterstützen.

Eindrücke des Abends

Haus Schütting in Bremen | DAM / Bente Stachowske
Begrüßung Anne Lehmann / Geschäftsführung DAM | DAM / Bente Stachowske
Grußwort Bürgermeister Bovenschulte | DAM / Bente Stachowske
Vorstellung der DAM Michael Schulz / Vorstand DAM | DAM / Bente Stachowske
Impulsvortrag Jutta Günther / Universität Bremen | DAM / Bente Stachowske
"Von DAM-Forschungsmissionen zu Handlungswissen" Antje Boetius, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) | DAM / Bente Stachowske
Podiumsdiskussion (Vlnr: Karina Würz/ Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE; Achim Kopf / MARUM; Maike Rademaker / Moderation; Achim Schlüter / ZMT; Nadja Ziebarth / BUND) | DAM / Bente Stachowske
Karina Würtz, Geschäftsführerin Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE | DAM / Bente Stachowske
Achim Schlüter / Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) | DAM / Bente Stachowske
Achim Kopf / MARUM, Universität Bremen | DAM / Bente Stachowske
Nadja Ziebarth / BUND-Meeresschutzbüro | DAM / Bente Stachowske
Maike Rademaker / Moderation und Achim Schlüter / ZMT | DAM / Bente Stachowske
Gespräche im Anschluss an das Programm | DAM / Bente Stachowske

Headerfoto: Bente Stachowske

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