Parlamentarischer Abend in Hamburg
NEWS | 23.11.2023

“Meer Zukunft” in Hamburg

Mit ihrem fünften parlamentarischen Abend vollendet die DAM ihre politische Vorstellungsrunde in den Ländern

Austausch und Vernetzung mit der Politik: Am 22. November 2023 lud die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) unter dem Motto “Meer Zukunft” zum parlamentarischen Abend in Hamburg. Mit dieser fünften Veranstaltung ihrer Art vollendet die DAM ihre politische Vorstellungsrunde in den norddeutschen Bundesländern. Im Fokus stand das Thema “Schutz und Nutzung mariner Räume” im Spannungsfeld von Küsten- und Naturschutz.

Dr. Joachim Harms, Vorstandsvorsitzender der DAM, gab den rund 80 anwesenden Gästen aus der Hamburgischen Bürgerschaft, Landesministerien und -Betrieben, Nichtregierungs-Organisationen sowie weiteren Stakeholdern Einblicke in die aktuellen Aktivitäten der DAM sowie ihrer transdisziplinären Forschungsmissionen. Die DAM koordiniert derzeit zwei Forschungsmissionen: “Marine Kohlenstoffspeicher als Weg zur Dekarbonisierung” (CDRmare), die sich der Aufnahme und Speicherung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre widmet und “Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume” (sustainMare), die Konzepte und Strategien einer nachhaltigen Nutzung der marinen Ressourcen untersucht. Eine dritte DAM-Forschungsmission “Wege zu einem verbesserten Risikomanagement im Bereich mariner Extremereignisse und Naturgefahren” (mareXtreme) soll am 1. Januar 2024 starten.

Die Leistung der DAM: Vernetzung und Transfer

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Akteure, etwa der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, um drängenden Fragen des Klimawandels zu begegnen. Die DAM sei in diesem Zusammenhang eine wichtige Allianz, die verschiedene Akteure zusammenbringe.

Stefan Müller, Leiter der Abteilung Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und nachhaltige Entwicklung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verwies ebenfalls auf die wichtige Koordinierungsfunktion der DAM, die Expertise aus der Wissenschaft in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft transferiere. Diese sei auch wichtig, um Öffentlichkeit für die Meeresforschung und Akzeptanz für klimapolitische Maßnahmen zu schaffen. Die DAM sei ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern, die für das Lösen länderübergreifender Fragestellungen, wie dem Umgang mit den Folgen des Klimawandels, essenziell sei.

Wissenschaftliche Impulse zu den Folgen des Klimawandels für die deutschen Küsten & Meere

Prof. Dr. Beate Ratter von der Universität Hamburg lieferte einen Impuls über die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Zur Schärfung der Wahrnehmung des Klimawandels und seiner Folgen in der Öffentlichkeit reiche es nicht aus, wissenschaftliche Ergebnisse verständlich aufzubereiten und zugänglich zu machen. Auch auf Seiten von Forschung und Politik brauche es Verständnis für die Wirklichkeit und Wahrnehmung verschiedener Bevölkerungsgruppen, damit Wissenstransfer gelingen könne.

Dr. Kerstin Jochumsen, Referatsleitung Meeresphysik und Klima am Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, berichtete aus den Untersuchungsergebnissen des BMDV-Expertennetzwerkes von dem steigenden Risiko für Sturmfluten in der Deutschen Bucht, während gleichzeitig das Risiko für Sturmebben sinkt. Dr. Johannes Pein, Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Hereon, gab Einblicke in seine Forschung zu aktuellen Entwicklungen und Prognosen der Tide-Elbe, die zunehmende Verschlickung und Sauerstoffarmut vorhersagen.

Brücken bauen – Wie gelingt Wissenstransfer?

Kernthema des Abends war die Frage nach produktivem Wissenstransfer, der sowohl Akteure aus Wirtschaft und Politik als auch eine breite Bevölkerung einbeziehen sollte. Die Rednerinnen und Redner konstatierten im Austausch mit dem Publikum (noch) zu wenig Akzeptanz der Forschungsergebnisse aus Meeres- und Klimaforschung in der Öffentlichkeit. Ohne diese seien die Herausforderungen des Klimawandels jedoch kaum zu bewältigen. Daher gelte es, “Brücken zu bauen” – eine der Hauptaufgaben des Kernbereichs Transfer der DAM.

Infos zum Programm des Parlamentarischen Abends

Headerfoto: Sinje Hasheider

Grußwort Stefan Müller, Leiter der Abteilung Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und nachhaltige Entwicklung, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Grußwort Stefan Müller, Leiter der Abteilung Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und nachhaltige Entwicklung, Bundesministerium für Bildung und Forschung | Foto: Sinje Hasheider
Vortrag „Extremereignisse im Wasserstand für Hamburg und die Nordsee“ – Kerstin Jochumsen, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Vortrag „Extremereignisse im Wasserstand für Hamburg und die Nordsee“ – Kerstin Jochumsen, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie | Foto: Sinje Hasheider
Publikumsgespräch mit Beate Ratter, Universität Hamburg, Johannes Pein, Helmholtz-Zentrum Hereon, Kerstin Jochumsen, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und Moderatorin Bärbel Fening
Publikumsgespräch mit Beate Ratter, Universität Hamburg, Johannes Pein, Helmholtz-Zentrum Hereon, Kerstin Jochumsen, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und Moderatorin Bärbel Fening | Foto: Sinje Hasheider
Grußwort Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg
Grußwort Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg | Foto: Sinje Hasheider
Vortrag „Klimawandelwahrnehmung als Herausforderung für die Politik“ – Beate Ratter, Universität Hamburg, Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change, and Society“
Vortrag „Klimawandelwahrnehmung als Herausforderung für die Politik“ – Beate Ratter, Universität Hamburg, Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change, and Society“ | Foto: Sinje Hasheider
Vortrag „Wie kann die Meeres- und Klimaforschung bei nachhaltigen Anpassungsstrategien für Tide-Elbe und Hamburger Hafen helfen?“ – Johannes Pein, Helmholtz-Zentrum Hereon
Vortrag „Wie kann die Meeres- und Klimaforschung bei nachhaltigen Anpassungsstrategien für Tide-Elbe und Hamburger Hafen helfen?“ – Johannes Pein, Helmholtz-Zentrum Hereon | Foto: Sinje Hasheider
Joachim Harms, Peter Tschentscher und Katja Matthes am digitalen InformationsportalJoachim Harms, Peter Tschentscher und Katja Matthes am digitalen Informationsportal
Joachim Harms, Peter Tschentscher und Katja Matthes am digitalen Informationsportal | Foto: Sinje Hasheider

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