NEWS | 22.10.2024

Parlamentarischer Abend in Bremen: Impulse für die Zukunft der Meere

Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Dialog

„Die Wissenschaft kann der Politik die Entscheidungen nicht abnehmen, aber sie kann, sie muss uns ihre rationalen Erkenntnisse als Basis für unsere Entscheidungen geben“,  betonte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte in seinem Grußwort beim Parlamentarischen Abend der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) am 21. Oktober 2024 in Bremen. Mit diesen Worten eröffnete er eine Veranstaltung, die die Bedeutung der Meeresforschung für die Politik im Land Bremen unterstrich. Rund 100 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft waren der Einladung der Deutschen Allianz Meeresforschung gefolgt, um sich über aktuelle Erkennstnisse der Meeresforschung im Land zu informieren und in den Austausch zu treten.

Meere im Klimawandel: Herausforderungen durch neue Risiken für Küstenregionen

Der wissenschaftliche Teil des Abends bot Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse der DAM-Forschungsmissionen CDRmare und mareXtreme. Prof. Dr. Martin Zimmer vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung betonte, dass die Reduktion von Treibhausgasen allein nicht mehr ausreiche, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und stellte in diesem Zusammenhang das Potenzial von „Blue Carbon“, also marinen Kohlenstoffspeichern, für den Klimaschutz vor (sea4soCiety, ein Verbundprojekt von CDRmare).

Prof. Dr. Achim Kopf (MARUM, Universität Bremen), Co-Sprecher der im Januar gestarteten Forschungsmission mareXtreme, zeigte auf, welche Rolle Vernetzung mit der Gesellschaft und Technologietransfer bei den Forschungsaktivitäten zu marinen Extremereignissen und Naturgefahren spielen. Dr. Katja Metfies (Alfred-Wegener-Institut) erläuterte anhand des mareXtreme-Verbundprojekts Primeprevention, welche Methoden zur Vorhersage mariner biologischer Gefahren (u.a. für die menschliche Gesundheit) entwickelt und inwiefern damit dem gesellschaftliche Informationsbedarf in diesem Bereich begegnet wird.

Bei dem anschließenden Podiumsgespräch mit Expert:innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Naturschutz wurden die komplexen Zusammenhänge mariner Ökosysteme hervorgehoben und deutlich gemacht, wie dringend eine inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich ist, um innovative und nachhaltige Lösungen für den Schutz der Meere zu entwickeln. An der Diskussion nahmen teil:

  • Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Bremen
  • Katja Metfies, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
  • Klaus Michels, FUGRO Germany Marine GmbH, und
  • Finn Viehberg, WWF Deutschland.

Wissen über die Meere entdecken: zwei neue Transferportale der DAM veröffentlicht

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der offizielle Startschuss für die beiden neuen Transferportale Meere Online und Interaktiver Weltozean, der von Senatorin Moosdorf persönlich gegeben wurde: „Die DAM bündelt wissenschaftliche Erkenntnisse und macht deutsche Meeresforschung national und international sichtbar. Gleichzeitig zeigt sie Lösungen auf, wie wir ganz konkret der Klimakrise und der Meeresverschmutzung entgegentreten und nachhaltiger mit unseren Weltmeeren umgehen können. Die DAM macht deutlich: wir können etwas tun! Über gezielte Transferangebote kommen diese Erkenntnisse auch in Politik, Unternehmen und Gesellschaft an“, so Moosdorf.

Im Anschluss bot ein Get-together den Gästen die Möglichkeit, sich u.a. über verschiedene Exponate von DAM-Mitgliedseinrichtungen auszutauschen. Mit einer 3D-Virtual-Reality-Brille konnten sie beispielsweise das Forschungsschiff Polarstern besuchen.

Der Abend im Festsaal des Bremer Rathauses verdeutlichte, wie wichtig der transdisziplinäre Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Naturschutz ist, um tragfähige Konzepte für eine nachhaltige Nutzung und den Schutz mariner Ressourcen zu entwickeln – wobei wissenschaftliche Erkenntnisse, etwa zu Sturmfluten, der Politik als Grundlage für fundierte Entscheidungen und praxisnahe Handlungsoptionen dienen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Programm des parlamentarischen Abends.

v.l.n.r.: Finn Viehberg (WWF Deutschland), Prof. Dr. Achim Kopf (MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen), Dr. Klaus Michels (FUGRO Germany Marine GmbH), Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Bremen, Dr. Joachim Harms (DAM), Prof. Dr. Martin Zimmer (Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung), Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Dr. Katja Metfies (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung), Prof. Dr. Michael Schulz (DAM) | Foto: Sinje Hasheider
Der Bürgermeister der Stadt Bremen, Dr. Andreas Bovenschulte, eröffnet die Veranstaltung mit einem Grußwort. | Foto: Sinje Hasheider
Prof. Dr. Michael Schulz, stellv. Vorsitzender des DAM-Vorstands, gibt einen Überblick zur DAM und ihren Aktivitäten. | Foto: Sinje Hasheider
Unter dem Titel "Blue Carbon und Klimaschutz: Potenziale mariner Kohlenstoffspeicher für eine nachhaltige Zukunft" referiert Prof. Dr. Martion Zimmer (Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung) unter anderem über die Potenziale der Nord- und Ostsee, der Atmosphäre CO2 zu entziehen und welche Rolle Seegraswiesen und Salzmarschen dabei spielen. | Foto: Sinje Hasheider
Prof. Dr. Achim Kopf (MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen) ist einer der Missionssprecher:innen der DAM-Forschungsmission mareXtreme. | Foto: Sinje Hasheider
Vortrag "Biologische Gefahren aus dem Meer – Möglichkeiten der Überwachung und Vorhersage" von Dr. Katja Metfies (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung). | Foto: Sinje Hasheider
Podiumsdiskussion unter dem Motto "Meere im Klimawandel: Chancen für Klimaschutz und Herausforderungen durch neue Risiken für Küstenregionen" mit (v.l.n.r.): Dr. Klaus Michels (FUGRO Germany Marine GmbH), Kathrin Moosdorf, (Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Bremen), Dr. Katja Metfies (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) und Dr. Finn Viehberg (WWF Deutschland). Moderiert von Alexander Thamm. | Foto: Sinje Hasheider
Podiumsdiskussion unter dem Motto "Meere im Klimawandel: Chancen für Klimaschutz und Herausforderungen durch neue Risiken für Küstenregionen" mit (v.l.n.r.): Dr. Klaus Michels (FUGRO Germany Marine GmbH), Kathrin Moosdorf (Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Bremen), Dr. Katja Metfies (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) und Dr. Finn Viehberg (WWF Deutschland). | Foto: Sinje Hasheider
Podiumsdiskussion unter dem Motto "Meere im Klimawandel: Chancen für Klimaschutz und Herausforderungen durch neue Risiken für Küstenregionen" mit (v.l.n.r.): Dr. Klaus Michels (FUGRO Germany Marine GmbH), Kathrin Moosdorf, (Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Bremen), Dr. Katja Metfies (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) und Dr. Finn Viehberg (WWF Deutschland). Moderiert von Alexander Thamm. | Foto: Sinje Hasheider
Foto: Sinje Hasheider
Foto: Sinje Hasheider
Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, informiert sich bei Dr. Ute Wilhelmsen (DAM) über die Transferprojekte. Rechts im Bild der interaktive Weltozean. | Foto: Sinje Hasheider
Dr. Swantje Preuschmann (DAM) erläutert das neues Informationsportal Meere Online (www.meere-online.de). | Foto: Sinje Hasheider
Am Stand des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung. | Foto: Sinje Hasheider
Am Stand des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung. | Foto: Sinje Hasheider
Das Deutsche Schiffahrtsmuseum ist auch vertreten. | Foto: Sinje Hasheider
Gruppenfoto mit den Mitgliedern des DAM-Transferteams zusammen mit externen Kooperationspartnern. | Foto: Sinje Hasheider
Am Stand der neuen DAM-Transferprojekte. | Foto: Sinje Hasheider

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